
Hermann Hesse: Manchmal
Zitat von Anna am März 24, 2021, 12:20 pm UhrIch war 2010, mit gerade einmal 14 Jahren, zum ersten Mal in der Psychiatrie. Ein Mädchen auf meinem Zimmer, die genauso alt war wie ich damals, hatte einen Band mit Gedichten von Hermann Hesse von ihrer Oma mitgebracht. Ich schlug das Buch auf, und folgendes Gedicht war das erste, was ich las. Und es hat mich so tief berührt, dass ich es auswendig gelernt habe und es ein wenig zu meinem Mantra gemacht habe.
Es begleitet mich, auch 11 Jahre später, immer noch in finstren Zeiten...
Manchmal scheint uns alles falsch und traurig,
wenn wir schwach und müd in Schmerzen liegen,
jede Regung will zur Trauer werden,
jede Freude hat gebrochne Flügel,
und wir lauschen sehnlich in die Weiten
ob von dorther neue Freude käme.
Aber keine Freude kommt, kein Schicksal
je von außen uns. Ins eigene Wesen
müssen wir, vorsichtige Gärtner, lauschen,
bis von dort mit Blumenangesichtern
neue Freuden wachsen, neue Kräfte.
Ich war 2010, mit gerade einmal 14 Jahren, zum ersten Mal in der Psychiatrie. Ein Mädchen auf meinem Zimmer, die genauso alt war wie ich damals, hatte einen Band mit Gedichten von Hermann Hesse von ihrer Oma mitgebracht. Ich schlug das Buch auf, und folgendes Gedicht war das erste, was ich las. Und es hat mich so tief berührt, dass ich es auswendig gelernt habe und es ein wenig zu meinem Mantra gemacht habe.
Es begleitet mich, auch 11 Jahre später, immer noch in finstren Zeiten...
Manchmal scheint uns alles falsch und traurig,
wenn wir schwach und müd in Schmerzen liegen,
jede Regung will zur Trauer werden,
jede Freude hat gebrochne Flügel,
und wir lauschen sehnlich in die Weiten
ob von dorther neue Freude käme.
Aber keine Freude kommt, kein Schicksal
je von außen uns. Ins eigene Wesen
müssen wir, vorsichtige Gärtner, lauschen,
bis von dort mit Blumenangesichtern
neue Freuden wachsen, neue Kräfte.
Zitat von Sarx am März 24, 2021, 12:38 pm UhrJa, wahrlich, das ist gut von H.Hesse und trifft die Täler ziemlich gut. Les ich nicht nur einmal.
Ja, wahrlich, das ist gut von H.Hesse und trifft die Täler ziemlich gut. Les ich nicht nur einmal.